Vortrag PD Dr. Andreas Brämer zu: Der Neue Israelitische Tempel (1817–1938). Eine sehr kurze Geschichte des Reformjudentums in Hamburg
Donnerstag, 4. Juli 2024, 18:30
Ort: Ruine des Israelitischen Tempels,
Poolstraße 12, 20355 Hamburg
Vortrag PD Dr. Andreas Brämer, Historiker und Judaist, Stellvertretender Direktor des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden
Dauerhaft Wurzeln schlug das Reformjudentum erstmals in Hamburg, wo sich im Dezember 1817 65 Familienvorstände zusammenfanden, um ihre Unterschrift
unter das Gründungsdokument des Neuen Israelitischen Tempelvereins zu setzen. In seinem Vortrag widmet sich Andreas Brämer der wechselvollen Vergangenheit dieser Vereinigung. Ihre modernisierten Gottesdienste mit deutscher Predigt, Orgelmusik und Chorgesang organisierte sie zunächst außerhalb der Jüdischen Gemeinde, kehrte aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Kultusverband unter deren Dach zurück. Nach der Pogromnacht im November 1938 endete die Geschichte des Tempels, als die erst 1931 eingeweihte Synagoge in der Oberstraße verwüstet wurde und die nationalsozialistische Obrigkeit das Gebäude beschlagnahmte.